Hier kommen einige Märchen der Indianer aus Amerika über die Vögel:
Die Erschaffung der Vögel
Vor langer Zeit gab es keine Vögel und nur sehr wenige Tiere auf der Erde. Zum Spielen hatten die Kinder nur Blätter und das während sechs langen Monden.
Im siebten Mond blies der Weiße Bär die Kälte auf die Bäume und der Heulende Wolf beraubte sie aller ihrer Blätter.
Die Kinder konnten nicht mehr spielen. Wenn sie nach dem rituellen Fasten aus der Geburtssauna kamen, sahen sie kein hübsches Tier, dessen Namen sie annehmen konnten.
Denn dies ist die Art, unsere Kleinen zu benennen, weil jedes den Namen des Tieres oder des Gegenstandes trägt, den es als erstes sieht, wenn es aus der Geburtssauna kommt.
Als der Weiße Bär und der Heulende Wolf vorübergegangen waren, blieben die Kinder für mehrere Sonnen traurig zurück. Sie wollten ihren Sagamité (Maisbrei) nicht mehr essen.
Als eines Tages ein kleines Mädchen den fallenden Blättern zuschaute, wandte es sich an Glouseclappe, den Großen Geist. Es sagte zu ihm: “O Du, der Du die Erde erschaffen hast, das Wasser und die kleinen Feuer, die dort oben glänzen, mach noch andere Sachen, wenn Du willst, dass die Kinder lachen und ihren Sagamité essen”. Glouseclappe erhörte es.
Als der Monat der Blumen kam, sammelte der Südwind, nachdem er die Arbeit des Weißen Bären zunichte gemacht hatte, die gefallenen Blätter auf und blies sie an.
Vögel aller Farben flogen auf und setzten sich singend auf die Bäume.
Vögel (Märchen der Abénak)
Am Anfang der Welt schuf der Schöpfer, den die Abénaki-Indianer Tabaldak nennen, die Erde und für sie wurde die Erde zum Garten des Tabaldak. Seit diesem Tag gibt die alte Mutter Erde die Pflanzen, die ernähren und die Pflanzen, die heilen.
Tabaldak hatte alles erschaffen, was die Menschen brauchten, um auf Erden zu leben. Er hatte alles oder fast alles erschaffen, denn für die Indianer ist der Schöpfer nicht perfekt, sonst hätte er alle Indianer perfekt erschaffen.
Alle Indianer gerieten in Extase vor der Schöpfung, bis zu der Zeit, wo der Weiße Bär beschloss, seinen großen weißen Mantel auf das Land zu legen und mit seinem kalten Atem zu blasen, um den Winter kommen zu lassen.
Zu dieser Zeit lebten die Indianer die meiste Zeit im Tipi und die kleinen Indianerkinder wurden schnell sehr traurig. Sie hatten nichts mehr zum Spielen außer der Asche des Feuers, die kaum lauwarm schien, so intensiv war die Kälte.
Im Sommer hatten Sie mit den Blättern des Heiligen Baumes gespielt. Sie hatten daraus Halsketten, Federbüsche und Schmetterlinge gemacht, und sie hatten auch mit dem Bach gespielt. Aber im Schnee, der alles weiß bedeckt hatte, waren alle ihre Spielzeuge verschwunden und Sie waren sehr traurig geworden. So traurig, dass Oma Murmeltier es bemerkte und beschloss, Tabaldak zu besuchen.
Sie sagte: “Du hast viele schöne Dinge für deine erwachsenen Kinder erschaffen. Du hast ihnen alles gegeben, damit sie gut leben können. Aber du hast meine kleinen Kinder vergessen.”
Tabaldak dachte einen Augenblick nach und gab Oma Murmeltier Recht. Er versprach, die Dinge in Ordnung zu bringen. Sobald der Frühling seine Nase hervorstreckte, begann er darüber nachzudenken, was er erschaffen könnte, um den Winter angenehmer zu machen. Dabei ergab es sich, dass er sich daran erinnerte, wie die Kinder mit den Blättern des Heiligen Baumes gespielt hatten. Also beschloss er, Vögel zu erschaffen. Aber in seiner Hast, die Kinder für den nächsten Winter zu begeistern, schuf er die Vögel ganz in Weiß, der gleichen Farbe wie den Winter.
Die Kinder waren sehr zufrieden mit dieser Schöpfung. Sie hätten sie sehen sollen, wie sie mit den Nordischen Tauchern spielten, mit den Krickenten und anderen Enten, Rebhühnern, Spechten, Schwalben, Waldsängern, Kernbeißern, Finken, Spatzen, Stieglitzen, Meisen, Amseln, Spatzen und Kolibris. Die Kinder haben den Frühling, den Sommer und sogar den Herbst damit verbracht, sich mit ihren neuen Freunden, den Vögeln, zu zu vergnügen.
Als der Weiße Bär wieder seinen großen weißen Mantel auf den Rücken von Mutter Erde warf, merkten die Kinder, dass die Vögel die gleiche Farbe wie der Schnee hatten und dass Sie sie kaum sehen konnten. Sogar die Vögel waren sehr verärgert, weil sie einander nicht mehr erkennen konnten. Sie hatten alle die gleiche Farbe. Sie kehrten noch trauriger in ihr Tipi zurück.
Oma Murmeltier sah die Trauer der Kinder. Sie ging zurück, um Tabaldak zu besuchen und sagte ihm: “Tabaldak, ich glaube, Du hast die Vögel ein wenig zu schnell erschaffen. Du hast den Erwachsenen eine bunte Natur nach Deinem Bild gegeben, aber Du hast vergessen, dass die kleinen Kinder auch die gleichen Farben für Ihre Vögel verdienten.“
Tabaldak dachte nach und sagte schließlich zu Oma Murmeltier: “Du hast Recht. Ich werde meinen Fehler beheben. Rufe alle Vögel und sag ihnen, dass sie sich hier vor mir versammeln sollen.
Unterdessen ging Tabaldak los, um zu braune Erde holen, grüne Wiesen, grünes Gebüsch, blauen Himmel, gelbe Sonne, rotes Feuer und graues Gewölk, und machte damit wunderbare Farbstoffe, die er in prächtigen Töpfen aus Birkenrinde, die Oma Murmeltier für ihn hergestellt hatte. Die Töpfe rochen gut nach frischer Birkenrinde. Tabaldak legte die Farbstoff-Töpfe vor sie hin.
Die weiße Gans kam als erste zu Tabaldak und gab ihm eine Feder, damit er die Vögel färben konnte.
Die weiße Gans sagte ihm: “Nimm meine Feder, um deine künstlerische Arbeit zu verrichten. Ich werde weiß bleiben, damit deine Kinder sich daran erinnern. Jedes Jahr werde ich über ihr Gebiet fliegen, damit sie sich an dich erinnern.
Bis zum heutigen Tag hat die weiße Gans ihr Versprechen noch nicht gebrochen. In jedem Frühling, von Ende März bis Ende Mai, lassen sich fast 1 Million Vögel an den Ufern des Lake Saint-Pierre in Baie-du-Fèbvre nieder. Tausende von Vogelbeobachtern und Naturliebhabern treffen sich entlang der überfluteten Gebiete, um die spektakuläre Rückkehr der weißen Gänse zu beobachten.
So begann der Schöpfer also seine Arbeit. Mit Rot und Braun färbte er die Amsel. Die blaue Farbe gab er den Schwalben. Mit Gelb färbte er den Stieglitz und so weiter, bis alle Vögel mit den Farben der Natur bedeckt wurden.
Sie könnten sogar, wenn Sie sich die Zeit nehmen, um die Vögel zu beobachten, erraten, woher Tabaldak den Farbstoff für jeden Vogel nahm, den Sie beobachten. Es gibt keine Farbe auf einem Vogel, der nicht in der Natur ist.
Während er geduldig seine Arbeit tat, störte ihn ständig ein Vogel. Er schrie, schlug laut mit den Flügeln, rempelte die anderen an und vergaß, die Freude seiner Brüder zu teilen. Er ging sogar vor dem Schöpfer, um ihn zu beleidigen, indem er ihm erzählte, dass seine Farbstoffe waren sehr schön, aber nicht leuchtend genug waren, um Sie auf sein prächtiges Gefieder setzen. Geduldig setzte der Schöpfer seine Arbeit fort. Der Vogel störte immer mehr, schlug mit den Flügeln und schrie ständig.
Er kam wieder vor dem Schöpfer und mit einem Flügelschlag warf er alle Farbstoff-Töpfe um. Als die Farben umfielen, vermischten sie sich, und heraus kam ein tiefes Schwarz. Sie hätten Oma Murmeltier hinter dem Tipi sehen sollen. Sie war ganz außer sich und konnte ihren Augen kaum trauen, die gesehen hatten, was der Vogel getan hatte.
Der Schöpfer, in seiner großen Geduld, hob den schwarzen Farbstoff und steckte sie wieder in einen neuen Topf, den Oma Murmeltier mitgebracht hatte. Er nahm seine Feder wieder in die Hand und setzte seine Arbeit fort. Der störende Vogel kam ein drittes Mal zu ihm, um ihn wieder zu beleidigen, aber dieses Mal packte Tabaldak das Tier bei den Füßen, tauchte es in die schwarze Farbe und hob ihn dann mit seinen Armen ganz hoch und sagte: “so ist es dein Wille, mein schöner Vogel, und so ist es mein Wille. Weil du es gewollt hast, wirst du immer ein störender und lauter Vogel sein. Du wirst immer einen schweren, lauten Flug haben. Die anderen Vögel werden dich fürchten und die Tiere werden dich fliehen. Wir werden dich “Rabe” nennen.
Und er ließ den Vogel gehen. Aber es war nicht der letzte Vogel. Der letzte Vogel kam demütig vor Tabaldak.
Er entschuldigte sich für das unverschämte Verhalten des Raben und sagte zu dem Schöpfer: “Tabaldak, ich bedaure das Verhalten des Raben. Ich wünschte, du hättest meine Federn mit dem Regenbogen deiner Schöpfung bedeckt. Ich hätte so bunt ganz hoch zur Sonne fliegen und große Kreise ziehen können, so dass deine Kinder deine ganze Machte hätten sehen können. Ich wollte dein Symbol für deine Kinder sein.”
Der Schöpfer war von den Worten des Vogels recht bewegt. Er sagt zu dem Tier: “Öffne deine Flügel ganz weit.”
Er nahm dann seine Feder und tauchte sie in den schwarzen Farbstoff. Er legte ein bisschen auf die Spitzen der Flügel, ein wenig um den Hals. Er legte auch ein wenig auf seinen Schwanz und streichelte sanft den Rücken des Tieres und sagte zu ihm: “so ist es dein Wille, mein schöner Vogel, und so ist es mein Wille. Du wirst mein Symbol sein. Du wirst sehr hoch fliegen, um den heiligen Kreis zu zeichnen. Ich werde all meine Macht hineinstecken und meine Kinder werden es sehen. Du wirst das einzige Tier sein, das der Sonne direkt ins Gesicht sieht. Man wird dich “Adler” nennen. Und um daran zu erinnern, wird er jedes Mal, wenn eines meiner Kinder eine Stange in den Boden steckt, um seine Symbole und Totems einzugravieren, ganz oben deine Flügel anbringen als Symbol für mich. Du wirst ein Führer für meine Kinder sein. So ist es dein Wille, mein schöner Vogel, und so ist es mein Wille.“
Ich möchte, dass Sie wissen, dass seitdem die Indianer die Federn des Adlers benutzen, um damit schöne Verzierungen zu machen, und dass es immer eine Adlerfeder ist, die an der Heiligen Pfeife befestigt ist.
Diese Legende ist noch sehr lebendig im Abenaki Dorf von Odanak in Quebec.
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